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Lied "Stadt der Pferde und des Dampfes"

Text und Musik:  Nemo von Klang

 
Alle konnten mit Pferden umgehen, und Autos waren exotisch.
Der Baustil war romantisch, Renaissance und neu-gothisch.
Strom war bekannt, doch nicht in großen Mengen.

Man sah den Austausch der Maschinen herandrängen:
Die Treibriemen hörten auf zu laufen.
Dampfkessel hörten auf zu schnaufen:

     Stadt der Pferde, Stadt des Dampfes -
     Hundert Jahre des industriellen Kampfes.


1815 begann sie, 1915 zerrann sie:
Die industrielle Revolution mitten in Kaiserreichen.
Die Technik stellte für manche Staaten neu die Weichen.

Wir heute reisen in diese Aufbruchszeit zurück.
Unter manchem Glanz wartet viel tragisches Geschick.
Die Menschheit blieb zerrissen. Der Weg war bis jetzt steinig.
Lang wollen wir früher nicht leben - da drin sind wir uns einig.

    Stadt der Pferde, Stadt des Dampfes -
    Hundert Jahre des industriellen Kampfes.


Willkommen im Stadtteil der Firmen und der Reichen!
Erfinder setzen hier weltweit Zeichen.
Wir stecken in der "Gründerzeit" mit ihrem Bombast,
zu dem manche Wirklichkeit nicht passt.

Wir holen das heute elegant ans Licht,
als Zeitreisende, aus Steampunk-Sicht.

Wir freuen uns über Mechanik und Pferdestärken.
Dampf soll aufsteigen in den Werken.
In den Straßen zündet man Carbidlampen an.
Auf Schienen geht der Transport voran

     in der Stadt der Pferde, Stadt des Dampfes.
     Hundert Jahre des industriellen Kampfes


sind das Ziel unserer Fahrt:
1905 wird Gegenwart.
     

Einen Stock tiefer gibt es noch "Des Wanderbaders Baderschloss"
  

Zur Zeichnung oben: Das Bild zeigt die Schokoladenfirma Moser-Roth 1908: Etwa 100 Jahre hielt sich die Dampfkraft in den Firmen. Sie benötigte eine andere Technik als der spätere elektrische Betrieb: Treibriemen durchzogen die Hallen. Die Luftverschmutzung war damals bereits ein Problem, weil die Firmen in der Stadt lagen. Der Stuttgarter Westen war für Wohlhabende vorgesehen, weil der Wind zumeist aus Westen kam und den Rauch nach Osten und Norden trug.